Wer mich kennt weiß, dass ich im Leben einen großen Endgegner habe. Sein Name ist Sport** und Sport begleitet mich mit erhobenem Zeigefinger seit meiner Kindheit. Bereits als Fünfjährige beschrieben meine Eltern den Unterschied zwischen mir und meinem älteren Bruder wie folgt: „Christoph ist der Sportler, Marlene halt die Künstlerin.“ Und so wuchs ich zu einer Antisportlerin heran, die gerne malt, gestaltet und die schönen Dinge des Lebens genießt – eindeutig gehört zu Letzterem bestimmt einer nicht. Sport ist ein unangenehmer Zeitgenosse, er joggt neben einem her, wenn man im Sommer mit einem Eis durch die städtischen Straßen schlendert oder macht Liegestütz, während man am Sofa liegt. Mit seiner übereifrigen Art ist er mir ungefähr so lästig wie ein kleiner Terrier*, der einem ständig an den Beinen hochspringt und bellend meint: „Wirf den Ball! Los komm! Wolltest du nicht gerade den Ball werfen? Los! Ball! Werfen!“ Kaum hat man den Ball geworfen, steht er auch schon wieder da und will es nochmal – und nochmal, und nochmal, und nochmal… genau so ist Sport. Betritt man mit hochrotem Kopf das Haus, nachdem man sich dazu aufgerafft hat, wieder mal laufen zu gehen, kann man sich sicher sein, dass er spätestens zwei Tage später schon wieder da steht und will, dass man ihm den Ball wirft.
Lange Zeit habe ich überlegt, wie ich es schaffe mich mit diesem Köter anzufreunden und ob es nicht eine Hunderasse gäbe, mit der ich mehr anzufangen wüsste als mit einem Terrier. Welche Persönlichkeitseigenschaften bräuchte diese, damit wir zueinander finden können? Während ich mir also darüber Gedanken mache, fällt mir ein, was ich um so vieles lieber mache als zu laufen, nämlich zu lachen. Aber wobei hat man so richtig Spaß und bewegt sich trotzdem? Eine Frage, die wohl jeder nur für sich beantworten kann – am besten funktioniert die Beantwortung über ein Ausschlussverfahren. Dabei fällt bei mir also schon mal alles weg, bei dem mein Kopf so unterbeschäftigt ist, dass er sich nur noch auf die einzelnen Körperregionen konzentriert, die gerade gequält werden. Nach einem Arbeitstag will ich ihn aber auch nicht überfordern. Damit weiß ich also schon mal einiges darüber, was bei mir nicht geht. Was gut geht, ist den Kopf mit Spaß zu füllen. Ganz leicht ist mir das immer schon gefallen, wenn ich getanzt habe. Und zwar nicht nach irgendeiner Choreographie, einem speziellen Stil oder einer Tanzart, sondern nur so, wie ich’s gerade mag und was mich zum Lachen bringt. Erlaubt ist alles, nur eins verboten: sich darüber Gedanken zu machen, wie man dabei aussieht. Hüpfen, zappeln, wackeln, drehen, stampfen, wippen… ganz egal. Zu welcher Musik? Auch egal. YouTube ist mein DJ; laufend auf der Suche nach irgendwelchen Liedern, weiß er genau was ich gern hab und erstellt mir „meinen Mix“.
Für alle, die also auch nicht mit „Sport“ befreundet sind oder einfach mal Spaß haben wollen, eine gute Möglichkeit dies umzusetzen.
Das macht „Sport“ zu einem Glücksvogerl.
*An alle Terrier dieser Welt: Es ist nicht persönlich gemeint.
** An Sport: Es ist persönlich gemeint.
Liebe Marlene,
Sport ist nicht jederMann/Frau Sache! Manchmal passt es (zumindest bekommt man den Kopf frei, wenn so mancher Zeitgenosse einen quält) und dann wieder gar nicht und man plagt sich (so wie ich diese Woche) mit einem fürchterlichen Muskelkater durch die Gegend! Dann stellt sich die Frage? Warum tut man sich das an?
Du hast Recht, tanzen ist dazu eine wunderbare Alternative! Einfach die Seele baumeln, sich fallen lassen! Emotionen in der Musik und der Bewegung raus und los lassen!
Aber eine andere Frage? Hast du dir schon einmal überlegt einen Roman, eine Geschichte zu schreiben? Du hast einen wunderbaren Stil und nach diesen Zeilen, habe ich schon das Gefühl, ich könnte auch ein ganzes Buch von dir zu lesen! Also ich freue mich schon, wieder von dir zu lesen! Bis dahin tanz und schreib weiter! Glg Andrea
Liebe Andrea,
da hast du vollkommen recht, Sport als Ablenkung ist natürlich eine gute Möglichkeit – zumal man die unangenehmen Zeitgenossen nicht mehr in seinen Gedanken hört, weil das Schnaufen immer lauter wird 🙂 danach fühlt man sich ja auch besser und man verbringt vielleicht sogar wieder gern Zeit mit seinem Genossen 😉 (zumindest hab ich mir das sagen lassen).
So spät wie ich hier antworte, brauch ich ein zweites Leben für ein Buch… aber wer weiß, vielleicht entschuldigst du diese Verspätung und es reicht doch auch nur eines. Man weiß ja nie 🙂
Alles Liebe!
Pflichte Dir bei, Sport ist anstrengend, schweißtreibend und man hat nachher Muskelkater.
Daher mach ich auch nur Bewegung????
Und ich schau dabei sicher nicht so entzückend aus wie Du????
Deine Eintragungen sind sehr gut
Mit den steirischen „Spotzen“ kenn ich mich mittlerweile ja aus, also weiß ich wovon du sprichst 😉
Aber „nur Bewegung“ machst du nicht, da steckt bei dir schon ein „Mehr an Bewegung“ dahinter, so fleißig wie du bist!
Danke dir :*
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